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Intermagic 1. Jhg. 1973/1974 – Ausgabe 4

Plauderstunde

Rudolf Braunmüller

Foto: pexels.com - pixabay

Plauderstunde - Heft 4, April 1974

Der erste Jahrgang von Intermagic ist zu Ende. Ich hoffe, dass er Ihre Erwartungen erfüllt hat und Sie das eine oder andere Kunststück Ihrem Programm einverleibt haben. Mir selber hat Intermagic viel Arbeit gebracht, aber auch viel Freude. Natürlich herrscht bei mir zu Hause immer eine gewisse Hektik, wenn ein Intermagic-Heft vor der Tür steht. Das Suchen in ausländischen Zeitschriften nach brauchbaren Abhandlungen, das Abwägen und Verwerfen einzelner Artikel, das Übersetzen der schließlich ausgewählten Themen, das Schreiben der Schablonen, das Drucken mit meinem hier und da streikenden Vervielfältiger, das langwierige Zusammenstellen der einzelnen Blätter, das Binden der Hefte, das Beschriften der Kuverts, das Aufkleben der Briefmarken – all dies nimmt viel Zeit in Anspruch und lässt die Abende für meine Frau und mich oft sehr lang werden. Wenn Intermagic dann auf der Post ist, atmen wir immer befreit auf, aber vier Wochen später geht es dann schon wieder mit den Vorbereitungen für das nächste Heft los. Trotzdem, ich mache weiter, denn ich glaube, dass die Mehrzahl von Ihnen es so will, ganz abgesehen davon, dass auch mir Intermagic inzwischen ans Herz gewachsen ist.

Im ersten Intermagic-Heft sagte ich Ihnen, dass ich dem letzten Heft eine Spirale beifügen würde, um Ihnen zu ermöglichen, die vier Hefte zu einem Band zu binden. Wie ich nun vom Hersteller erfahre, sind Spiralen mit abnehmbaren Rücken nicht mehr greifbar. Um aber mein Versprechen einzulösen, darf ich Sie bitten, wenn Sie wollen, mir die vier bisher erschienenen Hefte zuzuschicken; ich werde sie dann zu einem Band binden und sie kostenlos retournieren. Das gleiche Verfahren trifft auch für künftige Jahrgänge zu. Übrigens sparen Sie Porto, wenn Sie das Kuvert nicht zukleben (es also nur mit Klammern verschließen) und es als „Büchersendung“ kennzeichnen. In diesem Fall kostet das Porto DM –,60. Bei Sendungen aus dem Ausland kleben Sie das Kuvert auch nicht zu und beschriften es mit „Imprimés à taxe réduite – Büchersendung“.

Nun zum kommenden Jahrgang. Selbstverständlich hoffe ich, dass Sie sich alle entschließen werden, Intermagic weiter zu beziehen. Sollten Sie dies aber nicht wünschen, so bitte ich, mir dies bis spätestens 15. Mai 1974 mitzuteilen. Sollte ich bis zu diesem Termin nichts von Ihnen hören, so darf ich annehmen, dass Sie den Weiterbezug von Intermagic wünschen. Der Jahresbezugspreis beträgt auch in Zukunft DM 24,– und ist spätestens nach Erhalt von Heft 1 des zweiten Jahrgangs fällig. All diejenigen, die Intermagic weiterbeziehen, erhalten mit Heft 1 von Jahrgang II einen Index der in Jahrgang I erschienenen Artikel etc. Auch ist es möglich, den Index zum Bestandteil des gebundenen Jahrgangs I zu machen. In diesem Fall bitte ich jedoch, mir die vier Hefte des ersten Jahrgangs erst Mitte Juni zum Binden zuzuschicken. Außerdem arbeite ich auch, wie schon angekündigt, an einem umfangreichen Katalog, den künftige Intermagic-Abonnenten kostenlos erhalten werden; wahrscheinlich mit Heft 2 im Oktober 1974.

Wie ich immer wieder feststelle, sind viele Magier an feinmechanischen Wundern interessiert. Ich suche daher Mitarbeiter, welche das notwendige Geschick besitzen, solche Dinge in professioneller Ausführung herzustellen. Sollten Sie dies können und sollten Sie einem Nebenverdienst nicht abgeneigt sein, so bitte ich um Kontaktaufnahme.

Entschuldigen darf ich mich für die leichte Verspätung dieses Heftes. Durch die Teilnahme am Luzerner Kongress geriet ich etwas ins Hintertreffen. Luzern war jedoch eine Reise wert. Man war dort als Kongressteilnehmer wirklich Gast. Bereits am Freitagabend genossen wir im „Chuchi Chästli“ ein vorzügliches Käsefondue, welches wir mit Unmengen von Wein hinabspülten. Das „Chuchi Chästli“ ist der Keller des Hotels Bärenhof, das dem Luzerner Magier Fugi A. Fuchs gehört. Der Keller ist eine Besichtigung wert. Ein ca. 12 Meter langer Holztisch, der vor uralten, riesigen Fässern steht; wo das Auge hinblickt, sieht man Flaschen, gefüllt mit allen denkbaren alkoholischen Getränken dieser Welt – kein Wunder, dass man hierbei in Stimmung kommt. Am Samstag früh dann Eröffnung der Messe, offizielle Begrüßung. Danach gemeinsames Mittagessen. Der Nachmittag begann mit der Aufnahme der Neumitglieder, einem Film über Luzern und dann das Seminar von Eckhard Böttcher aus München. Böttcher bringt ein Seminar, das Sie sich, sollte sich einmal die Gelegenheit bieten, nicht entgehen lassen sollten. Die gebotenen Kunststücke sind nicht schwierig, dafür aber äußerst effektvoll. Bei jeder Routine merkt man, dass sie nicht nur am Schreibtisch entstand, sondern in der Praxis entwickelt wurde. Lob unseren Schweizer Freunden, die für jeden Kongressteilnehmer ein Seminarheft bereit hielten, dessen Preis in der Kongressgebühr eingeschlossen war. Ein nachahmenswerter Einfall! Abends ging es dann zur Gala, welche den würdigen Abschluss dieses Tages bildete. Der Sonntag brachte einen Besuch im Gletschergarten sowie nachmittags eine Mikrovorstellung. Aus der Warte des Händlers gesehen, begrüßte ich besonders die abschließbaren Ausstellungsräume sowie das Schließen der Messe, wenn magische Veranstaltungen stattfanden. Hierdurch hatten auch die Händler etwas vom Kongress. Zusammengefasst darf ich sagen, dass es herrliche Tage waren. Vielen Dank den Luzerner Magiern für dieses schöne Erlebnis.

Wie jede magische Vereinigung steht auch der Münchner Ortszirkel des MZVD immer wieder vor dem Problem, seine Zusammenkünfte mit magischen Aktivitäten zu füllen. Hier suchen wir besonders Magier, die Seminare geben können. Ich bitte daher alle diejenigen, die ein Seminar zu bieten haben, mit mir in Verbindung zu treten und mir ungefähren Inhalt des Seminars, Preisvorstellung, mögliche Termine etc. mitzuteilen. In diesem Zusammenhang darf ich darauf hinweisen, dass auch ich der Gilde der „magischen Dozenten“ angehöre und eventuellen Einladungen, wenn zeitlich möglich, gerne folge. Betonen darf ich, dass mein Seminar nichts mit den von mir vertriebenen Artikeln zu tun hat, d. h. erst bringe ich mein Seminar (ca. 1 Stunde), dann meine Händlervorstellung. Falls Sie mich also mal wollen, bitte Bescheid geben.

Und damit: „Goodbye, erster Jahrgang!“ Und für Sie, wie ich hoffe, in drei Monaten „Grüß dich, zweiter Jahrgang!“

Ihr


Rudolf Braunmüller

Der Text stammt aus dem Fachmagazin Intermagic, das von Rudolf Braunmüller herausgegeben wurde. Die Veröffentlichung erfolgt mit freundlicher Genehmigung der Rechteinhaber.

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