Wer auf Fabians Instagram-Kanal unterwegs ist, merkt schnell: Da ist jemand mit echtem Interesse, echtem Stil und einem Blick fürs Detail unterwegs. Keine klischeebeladenen Showeffekte, kein Glitzer-Gewitter – sondern ein junger Künstler, der seine Magie ernst nimmt. Der präzise arbeitet.
Der nicht einfach nur Tricks zeigt, sondern an seinem Ausdruck feilt. Der einen Auftritt nicht als Aneinanderreihung von Effekten versteht, sondern als etwas, das die Zuschauenden mitnimmt – und bei dem man sich als Zauberer sichtbar macht, ohne sich in den Vordergrund zu drängen.
Fabian ist 16, kommt aus Hannover, und wenn man mit ihm über Zauberei spricht, klingt das nicht wie bei einem Anfänger. Er spricht von Haltung, Wirkung, Wirkungslosigkeit, von der Suche nach eigenen Ideen. Und man merkt: Der meint das ernst. Dabei war der Anfang ganz schlicht. Kein Zauberkasten, kein Verein, keine familiäre Vorprägung.
„Ich bin über ein Video auf YouTube zur Zauberei gekommen. Dann war ich bei einer Show der Ehrlich Brothers – und hab angefangen, selbst Tricks zu lernen.“
Was danach kam, war vor allem eins: Dranbleiben. Lernen. Und ausprobieren.
„Ich hab viele Tricks, erst nur mit Karten, meinen Eltern gezeigt. Und zack – der Spaß an der Zauberei ist geblieben.“
Von dort aus ging es weiter: Mehr Videos, Lectures, Seminare, dann erste Bücher. Nach einiger Zeit auch eigene Ideen. Der nächste Schritt war der MZvD. Heute ist Fabian Mitglied im Magischen Zirkel und regelmäßig im Austausch mit anderen Zauberbegeisterten allen Alters. Eine wichtige Erfahrung, gerade auch
in Vorbereitung auf seinen ersten großen Auftritt.
Jugendmeisterschaften 2024
Im November 2024 trat Fabian bei den Deutschen Jugendmeisterschaften der Zauberkunst an – im
Close-up-Bereich. Dass er dort direkt den dritten Platz belegte, war für ihn selbst überraschend,
aber vor allem ein starkes Erlebnis.
„Das war das Aufregendste seit Langem. Ich war vorher sehr nervös. Aber es hat sich gelohnt. Ich hab so viel gelernt – auch von den anderen.“
„Ich hatte zu Beginn starke Auftrittsangst. Aber je mehr Auftritte ich gemacht hab, desto besser wurde es. Es war wichtig, einfach weiterzumachen.“
Heute liebt er es, vor Menschen aufzutreten. Nicht, um sich zu beweisen – sondern um zu gestalten. Für andere da zu sein, die Magie erlebbar zu machen. Und, um sie ins Staunen zu versetzen.
(Videos mit freundlicher Genehmigung der Familie)
Wie entwickelst du deine Tricks?
Fabian ist ehrlich: Vieles, was er zeigt, hat er sich zunächst von anderen abgeschaut. Aber nie
einfach kopiert.
„Der größte Teil meiner Shows ist nicht von mir. Ich finde, das ist am Anfang auch okay. Man muss eigene Elemente einbringen – aber jeder große Zauberer sagt: Schau dir erst mal andere an, lerne von ihnen.“
Diese Haltung zeigt sich auch im Respekt, den er gegenüber seinen Vorbildern zeigt – und darin,
dass er nie aufhört, weiterzudenken. Die Tricks anderer sind für ihn Ausgangspunkte. Kein
Endpunkt.
„Ich hab kein bestimmtes Vorbild. Ich gucke mir viele Zauberer aus der ganzen Welt an. Wenn ich einen Trick sehe, versuche ich zu verstehen, wie er funktioniert – und dann mache ich ihn auf meine Weise.“
Was ihm dabei besonders wichtig ist: Glaubwürdigkeit. Echtheit. Nicht einfach Trick an Trick –
sondern ein Aufbau, der Sinn ergibt. Der berührt.
„Nicht Trick nach Trick zeigen, sondern Geschichten erzählen. Das ist schwer. Aber das will ich.“
Und wie viel Zeit brauchst du für einen Trick?
„Ich übe viel. Es kann auch mal ein Jahr dauern, bis ich einen Trick wirklich vor Publikum zeige. Ich bin da sehr kritisch mit mir selbst.“
Diese Geduld, dieses genaue Hinschauen – das merkt man. Er erklärt, dass er oft mit der Wirkung
unzufrieden ist, wenn er einen Trick zu früh zeigt. Also nimmt er sich die Zeit. Lässt sich nicht
drängen. Und wächst dadurch Stück für Stück in seinen ganz eigenen Stil hinein.
Social Media – Chance oder Risiko?
Dass Fabian auf Instagram so präsent ist, war anfangs gar nicht geplant. Heute ist es ein wichtiger
Teil seiner künstlerischen Arbeit.
„Ich wollte Social Media eigentlich nur nebenbei machen. Aber man erreicht die Jugend damit einfach besser!“
Er nutzt die Plattform nicht nur zum Zeigen, sondern vor allem zum Austausch. Er stellt kleine
Sequenzen ein, testet Reaktionen, erhält Feedback. Für ihn ist das kein Selbstzweck, sondern Teil
des Lernens.
Gleichzeitig bleibt er vorsichtig:
„Im Netz ist Magie nicht geschützt. Es gibt kein Patent. Für manche ein Segen – für andere ein Fluch.“
Er spricht das mit einer Klarheit aus, die überrascht. Und er zeigt: Man kann die Risiken kennen,
ohne das Potenzial zu ignorieren. Ein ausgewogener Blick – für einen 16-Jährigen nicht
selbstverständlich.
Blick nach vorn
Ob die Zauberei einmal Beruf wird, weiß Fabian noch nicht. Für ihn ist klar: Es soll ein Teil seines
Lebens bleiben, auch wenn er noch offen ist, was die Zukunft bringt. Vielleicht ein künstlerischer
Beruf. Vielleicht etwas ganz anderes. Aber Bühne, das bleibt.
Der nächste Schritt ist bereits geplant: Im Sommer wird er zur FISM nach Turin reisen – zur
Weltmeisterschaft der Zauberkunst. Als Zuschauer. Zum Lernen. Zum Staunen. Und zum
Weiterträumen.
Wer mehr über Fabian erfahren möchte, schaut einfach auf seinem Instagram Kanal vorbei:
Videos mit Karten, Gedanken, Ideen. Oft witzig, immer präzise. Fabian zeigt nicht alles – aber das,
was er zeigt, sitzt.